Wieder zurück in Wollbach

Wieder zurück in Wollbach

Am Freitag,18. Juni bin ich von einem 14 tägigen Aufenthalt in Shitkowitschi zurückgekommen. Ich fuhr allein mit einer weißrussischen Frau und ihrem deutschen Mann. Ohne die Russischkenntnisse der Frau wären wir diesmal wahrscheinlich nicht über die Grenze gekommen! Die Fahrt war abenteuerlich und nicht ganz ungefährlich, weil wir erstens wegen der Grenzschließungen von Seite der Belarussen, als auch der wechselnden Coronaauflagen nicht wussten, ob wir ins Land ohne Quarantäne und auch wieder Heim konnten.

An der Grenzstation in Brest waren wir, sowohl hin- wie auch heimwärts das einzige Auto!! Total leer!! Die polnischen und auch die belarussischen Grenzer schauten uns ungläubig an und nur, weil wir eine Empfehlung vom roten Kreuz und den Ministerien in Minsk hatten konnten wir nach vielen Fragen und auch Telefonaten einreisen. Geholfen hat dabei auch der Umstand, dass wir insgesamt 13000 Euro Spendengelder für den Kauf eines Inkubators für die Klinik Shitkowitschi (6000 Euro) und Lebensmittel (7000,- Euro vom Pfälzer Hilfsverein) mit dabei hatten.  Ich habe die Verteilung der Hilfspakete dort organisiert, aber wir konnten wegen fehlender Genehmigung auch nach 9 ½ Wochen Lagerung in Shitkowitschi nicht verteilen, trotz größter Bemühungen!!

Trotz täglich mehrmaligem Anruf bei den Behörden war es der Leiterin Ludmila Anoschko nicht möglich die Freigabe zu bekommen. Inzwischen haben aber unsere vertrauten Helfer aus Shitkowitschi die Pakete, Fahrräder und Kinderwagen verteilt. Schön war unsere Spende eines Inkubators für 6000 Euro, den ich mit der Klinikleitung in Minsk gekauft habe. (Siehe Zeitungsbericht auf der Titelseite der Shitkowitschi Gazette) 

Schön war auch die Urkunde, welche ich erhalten habe, endlich mal ein Baby und nicht irgendwelche Funktionäre auf der Urkunde. Ich durfte leider nicht mit verschiedenen Freunden sprechen oder besuchen wegen der angespannten Situation in Belarus! Viele Freunde sagten mir, dass sie nicht wissen, wie es weitergeht in ihrem Land.

Am Tag unserer Abreise kam Ludmila Anoschko zu mir und sagte, wir sollen schnell nach Hause fahren, sie hätte im Fernsehen gesehen, dass Lukaschenko in Militäruniform eine Ansprache hielt und in Regierungsbezirken das Kriegsrecht ausrufen wolle. Wir fuhren Richtung Heimat und kamen auch wohlbehalten am Freitag früh in Wollbach an mit dem guten Gefühl, wieder, wie bei 68 Hilfskonvois seit 1992 vorher den immungeschwächte, armen Menschen in der verstrahlten Gegend geholfen zu haben.